Allgemeine Informationen
Hintergrund und Ziele
Die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Schulen wird durch Professionelle Lerngemeinschaften (PLG) vertieft. Die PLG befassen sich mit drängenden schulischen Entwicklungsthemen im Bereich des Unterrichtens und kooperieren langfristig mit einschlägig forschenden Wissenschaftler*innen. Für die Schulen ergeben sich so Möglichkeiten, ihr Lehrpersonal durch fundierte Unterstützung der Hochschulen weiter zu professionalisieren und den Fachunterricht weiterzuentwickeln.
Die Einrichtung von Professionellen Lerngemeinschaften wird im Rahmen des Verbundprojektes der School of Education FACE in der zweiten Förderphase der “Qualitätsoffensive Lehrerbildung” (Teilprojekt P1: Schulnetzwerk/Professionelle Lerngemeinschaften) und der dritten Förderphase der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ (Teilprojekt A4: Nachhaltige Zusammenarbeit aller Akteur*innen und A2: Heterogenität und Deutsch als Zweit- und Fremdsprache) unterstützt.
Zielgruppen
Das Angebot richtet sich, den Zielsetzungen des Projekts entsprechend, insbesondere an Lehrer*innen der beruflichen Fachrichtungen Metall- und Elektrotechnik, und darüber hinaus auch aus weiteren gewerblich-technischen Bereichen:
- Elektrotechnik/Informationstechnik;
- Mechatronik;
- Medientechnik/Wirtschaft;
- Informatik/Wirtschaft;
- Pflege oder Gesundheit sowie
- Textiltechnik und -gestaltung
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ das Projekt „FACE – Berufliches Lehramt“ an der Pädagogische Hochschule Freiburg (PH FR) zur Weiterentwicklung der Studiengänge für das Berufliche Lehramt in den gewerblich-technischen Fachrichtungen im Sinne der Leitgedanken der Kohärenz und Professionsorientierung.
Lehrmodule DaZ/DaF und Heterogenität/Inklusion
Im Rahmen einer interdisziplinären Curriculums- und Lehrentwicklung zwischen Ingenieurwissenschaften, gewerblich-technischen Fachdidaktiken und (beruflicher) Bildungswissenschaft werden entsprechend den Empfehlungen der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und der Kultusministerkonferenz (KMK) neue Lehrmodule zur Inklusion/Heterogenität sowie Deutsch als Zweit- und Fremdsprache entwickelt, evaluiert und in die Curricula der Studiengänge des Beruflichen Lehramts integriert (vgl. KMK 2019; MKJS BW 2016, § 2, Abs. 6; HRK & KMK 2015, S. 3; KMK 2011).
Der Entwicklung liegt ein weiter Inklusionsbegriff zugrunde, der über sonderpädagogische Aspekte hinausgehend – im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention – die Vielfalt der Menschen und ihre Bedürfnisse als Basis nimmt (vgl. VN-BRK (Vereinte Nationen) 2008; Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen 2015).
Die Zusammenarbeit in der Professionellen Lerngemeinschaft (PLG) fördert eine enge Theorie-Praxis-Verzahnung und fokussiert auf das Lernen der Schüler*innen in Beruflichen Schulen.
Pilot-PLG im Schuljahr 2021/22
Lehrer*innen, Ausbilder*innen und Wissenschaftler*innen in der Professionellen Lerngemeinschaft (PLG)
Im Schuljahr 2021/22 trafen sich im Rahmen einer Pilot-PLG Vertreter*innen aus Hochschule, Schule und betrieblicher Ausbildung, um erste Schritte zur Konzeption der Professionellen Lerngemeinschaften mit den Zielgruppen zu gehen. Inhaltliche Schwerpunkte sind sprachsensibler Unterricht für Schüler*innen mit Migrationshintergrund und die Entwicklung inklusiver Lehr-/Lernsettings für heterogene Schüler*innengruppen.
Der zeitliche Umfang der geplanten PLGn soll entsprechend den Empfehlungen für Lehrkräftefortbildungen mehrere (4–6) Termine im Schuljahr für online/Präsenz-Veranstaltungen sowie Umsetzungsphasen zwischen den Terminen umfassen (vgl. Lipowsky 2017). Eine Genehmigung der Schulleitung ist zur Teilnahme notwendig. Die Teilnehmer*innen erhalten ein Teilnahmezertifikat der PH Freiburg.
Professionelle Lerngemeinschaft “Sprachsensibler (Fach-)Unterricht” im Schuljahr 2022/23
Professionelle Lerngemeinschaft
Im Frühjahr 2022 erfolgte die Ausschreibung der PLG zur Unterrichtsvorbereitung eines sprachsensiblen (Fach-)unterrichts im gewerblich-technischen Bereich.
In dieser Professionellen Lerngemeinschaft (PLG) analysierten Lehrkräfte beruflicher Schulen charakteristische Sprachhandlungen hinsichtlich ihrer Anforderungen und bereiteten diese kriteriengeleitet so auf, dass verschiedene Niveaus der Schüler*innen berücksichtigt werden. Als Basis für die Weiterentwicklung Ihrer eigenen Unterrichtsmaterialien dienten Teile des in den USA entwickelte und evaluierte SIOP-Modells (Sheltered Instruction Observation Protocol) zur lernziel- und aufgabenorientierten Vermittlung von Lehrplaninhalten und dem Aufbau von fachsprachlichen Kompetenzen.
Referentinnen:
Kontakt:
Organisation: Martina.vonGehlen(at)ph-freiburg.de
Inhalt: Britta.Kangas(at)ph-freiburg.de
Termine
Mo, 18.07.2022
Mo, 21.11.2022
Mo, 19.12.2022
Mo, 27.02.2023
Mo, 20.03.2023
Mo, 26.06.2023
montags: 15:30–17:30 Uhr
Ort
Richard-Fehrenbach Gewerbeschule Freiburg, sowie online
Anmeldung
Anmeldeschluss der 1. Ausschreibung war: Mo, 25.04.2022
LFB-Online: diese erste Ausschreibung der Veranstaltung wurde im Feburar 2022 unter der Nummer ZDZXJ veröffentlicht. Die Anmeldung zur Veranstaltung erfolgte über das Portal der PH.
Leider konnte dieses erste PLG-Angebot zunächst nicht wie geplant durchgeführt werden, da die Mindestteilnehmerzahl für diese Ausschreibung nicht erreicht wurde.
Ein modifiziertes Angebot fand im Schuljahr 22/23 als Schulung in der gewerblich-technischen Berufsschule der Richard-Fehrenbach Gewerbeschule sowie online statt.
Fortschreibung des Konzepts
Es ist angestrebt, die PLG nach Ablauf des Projektförderzeitraumes fortzuführen und damit eine nachhaltige Fortentwicklung der Zusammenarbeit zu erreichen.
Literatur
Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen (Hrsg.) (2015). Die UN-Behindertenrechtskonvention Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Demokratie braucht Inklusion. Stand: 11/2018. Online: https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/fileadmin/Redaktion/PDF/DB_Menschenrechtsschutz/CRPD/CRPD_Konvention_und_Fakultativprotokoll.pdf (Zugriff: 08.07.2021).
Bonsen, M. & Rolff, H.-G. (2006). Professionelle Lerngemeinschaften von Lehrerinnen und Lehrern. Zeitschrift für Pädagogik, 52, S. 167–184. Online: https://www.pedocs.de/volltexte/2011/4451/pdf/ZfPaed_2006_2_Bonsen_Rolff_Professionelle_Lerngemeinschaften_D_A.pdf (Zugriff: 01.07.2021).
Bylinski, U.; Kastrup, J. & Nölle-Krug, M. (2019): Leitlinien inklusiver Didaktik und deren Ausgestaltung in der Fachdidaktik. In: Heinrichs, K. & Reinke, H. (Hrsg.): Heterogenität in der beruflichen Bildung. Im Spannungsfeld von Erziehung, Förderung und Fachausbildung. S. 227–243. Bielefeld: wbv.
Dertinger, M.; Heitfeld, S.; Steigert, K.; Zabel, G. & Ziegler, A. (2020). Sprachsensibel unterrichten in allen Fächern. Ein Leitfaden für berufliche Schulen. In: Land Baden-Württemberg vertreten durch das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) (Hrsg.). Stuttgart. o. V.
Efing, C. (2013). Sprachförderung in der Sekundarstufe II. In: Bildungsdirektion des Kantons Zürich. S. 75–81. Online: https://www.mercator-institut-sprachfoerderung.de/fileadmin/user_upload/Expertise_Sprachfoerderung_Web_final_03.pdf (Zugriff: 08.07.2021).
Gassner-Keita, G. & Meyer, M. (2020). Inklusion und Heterogenität: Eine Querschnittsaufgabe in der beruflichen Lehrer*innenbildung. Online: https://www.face-freiburg.de/2020/inklusion-heterogenitaet-berufliche-bildung/?pk_campaign=newsletter-09-11-2020&pk_source=mailpoet&pk_medium=email#_ftnref1 (Zugriff: 08.07.2021).
Gehlen, M. v.; Kangas, B. & Kniffka, G. (2022). PLG “Sprachsensibel Unterrichten” startet an der Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule Freiburg. Online: https://www.face-freiburg.de/2022/plg-sprachsensibel-unterrichten-richard-fehrenbach-gewerbeschule-freiburg/ (Zugriff: 08.05.2023)
Gräsel, C.; Fussangel, K. & Parchmann, I. (2006). Lerngemeinschaften in der Lehrerfortbildung. Kooperationserfahrungen und -überzeugungen von Lehrkräften. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft. 9. Jahrg. 4/06. S. 545–561.
HRK & KMK – Hochschulrektorenkonferenz & Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (2015). Lehrerbildung für eine Schule der Vielfalt. Gemeinsame Empfehlung von Hochschulrektorenkonferenz und Kultusministerkonferenz. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12.03.2015/Beschluss der Hochschulrektorenkonferenz vom 18.03.2015. Online: www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2015/2015_03_12-Schule-der-Vielfalt.pdf (Zugriff: 12.10.2021).
Kangas, B.; Gehlen, M. v.; Hertrich, C. & Kniffka, G. (2023). Chancen und Herausforderungen in Professionellen Lerngemeinschaften zum Ausbau sprachsensibler Unterrichtspraxis in der beruflichen Bildung. Online: https://indico.uni-wuppertal.de/event/205/contributions/1211/attachments/462/783/Poster_Chancen%20und%20Herausforderungen%20in%20PLGen.pdf (Zugriff: 08.05.20223)
Kniffka, G. (2019). Scaffolding. LMU; Sprache im Fach; Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt. Online: https://epub.ub.uni-muenchen.de/61965/1/Kniffka_Scaffolding.pdf (Zugriff: 26.10.2020).
Kniffka, G. & Neuer, B. (2017). Sprachliche Anforderungen in der Schule. In: Günther, H.; Kniffka,G.; Knoop G. & Riecke-Baulecke; T. (Hrsg.): Basiswissen Lehrerbildung: DaZ unterrichten. Unter Mitarbeit von Abshagen, M.. 1. Auflage. Seelze: Klett/Kallmeyer, S. 37–49.
Kniffka, G. & Roelcke, T. (2016). Fachsprachenvermittlung im Unterricht. Paderborn: Schöningh.
Lipowsky, F. (2017). Fortbildungen für Lehrkräfte wirksam gestalten – Was sagt die Wissenschaft?. Online: https://ql.bmbfcluster.de/files/Lipowsky_autorisiert.pdf (Zugriff: 08.07.2021).
PIKAS (2010). Das Konzept der Professionellen Lerngemeinschaft in der Schule. Online: https://pikas.dzlm.de/pikasfiles/uploads/upload/Material_AS/Kooperation/professionelle_lerngemeinschaft_lang.pdf (Zugriff: 01.07.2021).
Prediger, S.; Leuders, T. & Rösken-Winter, B. (2017). Drei-Tetraeder-Modell der gegenstandsbezogenen Professionalisierungsforschung: Fachspezifische Verknüpfung von Design und Forschung. Online: https://www.mathematik.tu-dortmund.de/~prediger/veroeff/17-JfAD-PredLeuRoesk-Professionalisierungsforschung-3TM.pdf (Zugriff: 23.09.2021).
Rösike, K.-A.; Prediger S. & Barzel, B. (2016). DZLM-Gestaltungsprinzipien für Fortbildungen von Lehrpersonen. Eine Handreichung zur Konkretisierung der Prinzipien. Dortmund, Essen. Online: https://dzlm.de/files/uploads/DZLM-Gestaltungsprinzipien-Konkretisierung_161201_0.pdf (Zugriff: 23.09.2021).
KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (2019). Empfehlung der Kultusministerkonferenz für einen sprachsensiblen Unterricht an beruflichen Schulen. Beschluss der KMK vom 05.12.2019. Online: https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2019/2019-12-06_Bildungssprache/2019-368-KMK-Empfehlung_sprachsensibler_Unterricht_berufliche_Schulen.pdf. (Zugriff: 12.10.2021).
KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (2011). Inklusive Bildung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in Schulen. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 20.10.2011. Online: https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2011/2011_10_20-Inklusive-Bildung.pdf. (Zugriff: 12.10.2021).
MKJS BW – Ministerium Für Kultus Jugend und Sport Baden-Württemberg (2016): Verordnung des Kultusministeriums über Rahmenvorgaben für die Umstellung der Studiengänge für das höhere Lehramt an beruflichen Schulen mit den beruflichen Fachrichtungen Gerontologie, Gesundheit und Care sowie Sozialpädagogik/Pädagogik auf die gestufte Studiengangstruktur (Rahmenvorgabenverordnung berufliche Lehramtsstudiengänge – RahmenVO-BS-KM) vom 29. April 2016 in der Fassung vom 19.02.2019. Online: https://www.landesrecht-bw.de/jportal/?quelle=jlink&docid=jlr-BLehrRahmenVBWV1P2&psml=bsbawueprod.psml&max=true (Zugriff: 01.06.2021).
VN-BRK – Vereinte Nationen (2008). Gesetz zu dem Übereinkommen der Vereinten Nationen vom 13. Dezember 2006 über die Rechte von Menschen mit Behinderungen sowie zu dem Fakultativprotokoll vom 13. Dezember 2006 zum Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Bundesgesetzblatt II Nr. 35, S. 1419 vom 21. Dezember 2008. Online: https://www.un.org/depts/german/uebereinkommen/ar61106-dbgbl.pdf (Zugriff: 12.10.2021).
Warwas, J.; Schadt, C. & Wilke, C. (2020). Kommunikationsqualität in Professionellen Lerngemeinschaften und ihr Stellenwert für das professionelle Handeln der beteiligten Lehrkräfte – Eine systematische Literatursichtung. In: bwp@ Profil 6: Berufliches Lehren und Lernen: Grundlagen, Schwerpunkte und Impulse wirtschaftspädagogischer Forschung. Digitale Festschrift für Eveline Wuttke zum 60. Geburtstag. In: Heinrichs, K. v.; Kögler, K.; Siegfried, C. (Hrsg.) S. 1–23. Online: https://www.bwpat.de/profil6_wuttke/warwas_etal_profil6.pdf (Zugriff: 08.09.2020).
Ansprechpartner*innen des Projekts FACE – Berufliches Lehramt an der Pädagogischen Hochschule Freiburg: FACE Professionelle Lerngemeinschaften
A4 – Nachhaltige Zusammenarbeit mit allen
Akteur*innen der Lehrer*innenbildung
Dr. Martina von Gehlen:
Professionelle Lerngememeinschaften (PLG)/Schulnetzwerk
Tel.: +49 (761) 682-941 & +49 1590 1177017
Mail: Martina.vonGehlen@ph-freiburg.de
Dr. Christoph Hertrich
Nachhaltige Zusammenarbeit
Tel.: +49 (761) 682-236
Mail: Christoph.Hertrich@ph-freiburg.de
A2 – Etablierung von Deutsch als Zweit- und Fremdsprache sowie Heterogenität/Inklusion
Britta Kangas
Deutsch als Zweit- und Fremdsprache
Tel.: +49 (761) 682-745
Mail: Britta.Kangas@ph-freiburg.de
N.N.
Inklusion/Heterogenität
Tel.: +49 (761) 682-
Mail:
Sprach- und inklusionssensibler Fachunterricht
Lehrer*innen benötigen Kompetenzen zur Berücksichtigung spezifischer Lernvoraussetzungen von Schüler*innen nichtdeutscher Herkunftssprache und zugleich zur Förderung der Sprachkompetenz aller Schüler*innen, um eine erfolgreiche Bildungsbeteiligung zu ermöglichen (vgl. Kniffka & Neuer 2017). In der Zusammenarbeit von Lehrer*innen und Wissenschaftler*innen sollen in der PLG die primär für die Hochschullehre entwickelten Inhalte unter Berücksichtigung einer gegenstandsbezogenen, lernprozessfokussierenden und designbasierten Perspektive (Drei-Tetraeder-Modell; vgl. Prediger, Leuders & Rösken-Winter 2017) auf schulische Unterrichtssituationen angepasst werden.
Die Diagnose von sprachlich-kommunikativen Anforderungen in Schule und Betrieb bildet einen wesentlichen Kompetenzbereich. Beispielsweise werden die Varietäten des Deutschen in Schule und Betrieb (Alltags-, Bildungs-, Berufs- und Fachsprache) in ihrer Funktion und sprachlichen Struktur in den Blick genommen. An Fallbeispielen (Hospitation) aus der beruflichen Praxis soll der Sprachstand von Schüler*innen eingeschätzt und untersucht werden, ob mögliche Lernprobleme fachlich, sprachlich oder durch unterschiedliche kulturbezogene Kenntnisse bedingt sind.
Die sprachsensible Unterrichtsplanung und Unterrichtsinteraktion stellen einen weiteren Kompetenzbereich dar. Durch Konzepte, Ansätze und Prinzipien sprachlicher Bildung im Fachunterricht (z. B. Scaffolding, Szenariodidaktik, Umgang mit Fachtexten, Translanguaging) sollen fachliche und sprachliche Inhalte für Lernsituationen aus der Metall- und Elektrotechnik den Berufsschüler*innen integriert vermittelt werden können (vgl. Kniffka 2019), um diese durch die sprachlich-fachliche Verzahnung und lebensweltliche Anbindung in der Sprachförderung zu motivieren (vgl. Efing 2013, S. 68). Dabei sollen auch mögliche Differenzierungsstrategien für die Unterrichtsinteraktion betrachtet werden, mit denen die Ressourcen der Schüler*innen (z. B. Mehrsprachigkeit) genutzt und somit ihre Chancengleichheit hergestellt werden kann.
In den zu entwickelnden Veranstaltungen stehen Professionsorientierung und die Förderung inklusionsbezogener Lehrkompetenz sowie Unterrichtsentwicklung und pädagogische Diagnostik im Mittelpunkt. Weiter sind die Beschäftigung und Reflexion mit eigenen Überzeugungen und Werten, die Kooperation in multiprofessionellen Teams sowie die Initiierung weiterer Unterstützungsangebote innerhalb und außerhalb von Schule zentrale Lehr-Lern-Inhalte für die Ausbildung von Lehrer*innen, an beruflichen Schulen. Beispielsweise sind Lehrer*innen in der Kooperation mit Jugendsozialarbeiter*innen oder in der Mitwirkung gemeinsamer Förder- und Hilfeplanvereinbarungen gefordert. (vgl. Gassner-Keita & Meyer 2020)
Grundsätze für die Zusammenarbeit in der PLG
Grundlage für die Erarbeitung didaktischer Konzepte in den PLG sind nach Bonsen & Rolff (vgl.
2006):
Messe „marktplatz arbeit südbaden“: Freiburger Team stellt Studiengänge vor
Am 18. und 19. November 2023 fand in Freiburg die 19. Messe für Karriere, Studium, Aus- und Weiterbildung statt. Dieser „marktplatz arbeit südbaden“ bietet Schülerinnen und Schülern sowie Berufstätigen vielfältige Möglichkeiten, Informationen zu Ausbildung, Studium und Karriere zu erhalten und Kontakte für die eigene berufliche Zukunft zu knüpfen.
Tagung in Marburg: Freiburger Team präsentiert Konzept
Wie gelingt es, Querschnittsthemen in fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen und bildungswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen zu behandeln? Wie können diese curricular implementiert werden? Und was bedeutet der Querschnittsthemen-Ansatz für die Entwicklung einer (reflektierten) Fachlichkeit und für die Professionalisierung angehender Lehrkräfte? Diesen und weiteren Fragen wurde bei der ProPraxis-Bilanzierungstagung an der Philipps-Universität Marburg nachgegangen.
QLB-Programmtagung in Wuppertal: Freiburger Team präsentiert Konzepte zum beruflichen Lehramt
Wie können Lehrkräfte in ihrer Professionalisierung unterstützt werden? Wie können die verschiedenen Phasen von Lehrkräftebildung dabei idealerweise verzahnt werden? Wie kann der Theorie-Praxis-Transfer gefördert werden? Welche strukturellen Gegebenheiten müssen vorliegen, um diese Prozesse inhaltlich zu unterstützen? Und: Welche empirischen Ergebnisse wurden bezüglich dieser Fragen schon gewonnen und können disseminiert werden? Diese und andere Fragen wurden auf der letzten Programmtagung der Qualitätsoffensive Lehrerbildung (QLB) an der Bergischen Universität Wuppertal gestellt und bearbeitet. Dr. Katharina Hellmann, Sebastian Gorski und Britta Kangas waren stellvertretend für die Pädagogische Hochschule und das Team von „FACE – Berufliches Lehramt“ vor Ort und stellten ihre verschiedenen Projektergebnisse vor.