Praktisches Handeln während der Fortbildung und in der Erprobungsphase ist ein wesentlicher Bestandteil, um den Transfer der Lerninhalte in das unterrichtliche Handeln zu unterstützen. Der Praxisbezug kann sowohl passiv vermittelt als auch aktiv erfahren werden.
Handlungsempfehlungen
- Teilnehmer:innen zur Selbstreflexion (aus der eigenen Sicht, aus Sicht einer anderen Person, aus Sicht einer dritten Person) anregen z.B. eigene erlebte Situation reflektieren
- Pädagogischen Doppeldecker anwenden z.B. Teilnehmer:innen lösen dieselben mathematischen Aufgaben, die auch ihre Schüler:innen bearbeiten
- Teilnehmer:innen anregen reale Fallbeispiele oder Schüler:innenmaterialien aus ihrer Praxis vorzustellen, zu analysieren und gemeinsam zu reflektieren -> tieferes Verständnis des Schüler:innendenkens/Fehlvorstellungen
- Microteaching
- Teilnehmer:innen (fiktive) Fallstudien (anhand von Leitfragen) bearbeiten lassen z.B. Unterrichtsvideos oder schriftliche Beispiele
- Teilnehmer:innen problemorientierte Lernaufgaben erstellen lassen z.B. Unterrichtsentwurf, der genutzt werden kann
- Passive Varianten: Vorstellung unterschiedlicher (Fall)beispiele z.B. schriftlich, mündlich, als Video oder Audio
- Experten/Schüler:innen/Betroffene einladen: bietet die Möglichkeit eines Perspektivwechsels der Teilnehmer:innen
Nützliche Tools
Was sagen die Lehrkräfte?
59% der von uns befragten Lehrkräfte erachten einen aktiven Praxisbezug als wichtig, während 94% einen passiven Praxisbezug favorisieren.
Praxisbezug im Allgemeinen wurde in den vergangenen Evaluationen als eine der wichtigsten Komponenten für eine erfolgreiche Lehrkräftefortbildung angegeben.
Literatur
Mandl 1993, 1995, Renkl 1996, Lipowsky & Rzejak 2017, Wahl 2013, Bandura 1977