Am 28. April 2017 fand an der Pädagogischen Hochschule Freiburg der Fachtag „Raum und Räumlichkeit im Kontext von Heterogenität & Inklusion – Theorielinien und empirische Zugänge“ statt. Ausgewiesene Ziele des Fachtages waren einerseits die Bündelung, Systematisierung und Schärfung der Begriffe Raum und Räumlichkeit und andererseits die Ermöglichung des Dialogs einer raumbezogenen, rekonstruktiven Inklusions- und Heterogenitätsforschung im deutschsprachigen Kontext. Die über 40 teilnehmenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie Studierende der Pädagogischen Hochschule Freiburg hatten die Möglichkeit, in den Workshops und in den „Zwischenräumen“ des Fachtags zu Themen der raumbezogenen Inklusionforschung zu diskutieren und sich zu vernetzen.
Im Kontext von erziehungswissenschaftlichen Fragen und Herausforderungen, die den (u.a. behinderungs- oder genderbedingten) Umgang mit und die Herstellung von Heterogenität thematisieren, werden oftmals Raumbegriffe aufgerufen und als Analyseflächen verwendet, in denen sich Inklusions- und Exklusionsordnungen ausdrücken. An dieser Schnittstelle setzte der Fachtag an und fokussierte vor dem Hintergrund unterschiedlicher theoretischer wie methodologisch-methodischer Zugänge auf Relationen von Raum/Räumlichkeit und Heterogenität/Inklusion.
Impulse für die Diskussion setzten die systematisierenden Einstiegsvorträge von Dr. Martin Nugel (Universität Bamberg) zum Thema „Der Raum im Blick der Erziehungswissenschaft – theoretische Aspekte und methodologische Konsequenzen“ und von Jun.-Prof. Dr. Silke Schreiber-Barsch (Universität Hamburg) zur Problematik „’…die Hoheit über die Räume haben…‘ – Räumlichkeit professionellen Handelns an Lernorten Erwachsener“.
In den Workshops bearbeiteten die Kolleginnen und Kollegen anschließend exemplarische Themenfelder entlang von vorbereitetem Material und unterschiedlichen theoretischen, methodologisch-methodischen Perspektiven:
- „Intersektionale Perspektiven auf Raum: An den verräumlichten Schnittstellen von Männlichkeit und Fähigkeit“ Tobias Buchner (querraum Wien)
- „Differenzierungsraum: Schulkultureller Möglichkeitsraum“ Dr. Merle Hummrich (Europa-Universität Flensburg)
- „Form und Struktur: Zur (Bild-)Rekonstruktion schulischer Architekturen“ Ina Herrmann (Martin Luther Universität Halle-Wittenberg)
- „Raum/Räumlichkeit und Geschlecht im Kontext von Unterricht aus praxistheoretischer Perspektive“ Dr. Jürgen Budde (Europa-Universität Flensburg)
- „Differenzherstellung und -bearbeitung im ‚inklusiven’ Unterricht – Dokumentarische Videointerpretation mit Fokus auf Raum und Räumlichkeit“ Monika Wagner-Willi & Benjamin Wagener (PH FHNW Basel)
- „Die Geographie der Inklusion: Zum Zusammenspiel von Raumproduktionen und gesellschaftlicher Problembearbeitung“ -Prof. Dr. Verena Schreiber (PH Freiburg)
Zum Abschluss des Fachtages resümierte Prof. Dr. Andrea Dlugosch in Ihrem „Final Comment“ zentrale Diskussionslinien der Tagung und skizzierte Zugänge zu raumbezogener Inklusionsforschung durch Netzwerk- bzw. Konstellationsanalysen.
Der Fachtag wurde federführend organisiert und geleitet von Jun.-Prof. Dr. Andreas Köpfer (FACE Maßnahme 3 „Inklusion und Heterogenität) und Georg Rißler (Mitarbeiter im Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Allgemeine Erziehungswissenschaft).
Ansprechpartner
Jun.-Prof. Dr. Andreas Köpfer
Andreas.koepfer@ph-freiburg.de
Maßnahme 3 „Inklusion und Heterogenität“