Kleid und Körper sind in Bewegung: Im Alltag, in den Künsten und beim Sport. Bewegungsübertragungen zwischen Kleid und Körper eröffnen vielfältige Dimensionen. Modebewegungen werden von kulturellen, sozialen Bewegungen und ihren Wandlungsprozessen geprägt. Kleiderwechsel und Ankleideprozesse bestimmen vielschichtige kulturelle Felder. Das Verhältnis von Filmkostüm und Bewegungsbild ermöglicht Bedeutungszuschreibungen über bewegte Kostüme in Filmen. In der Tanzkleidung finden sich Spuren der Bewegung, welche Rückschlüsse auf das Verhältnis von Choreografie, Kleid und Körper erlauben. Das Sporttrikot ermöglicht vielfältige Bewegungen in unterschiedlichen Disziplinen. Dabei bestimmt das Verhältnis von beweglichen Körpern und flexiblen, formbaren Stoffen die Art und Weise der Bewegungsübertragungen.
Im Zentrum dieser Tagung steht das Verhältnis von Körper und Kleidung in Bewegung. Um die Beziehung zwischen bewegten und bekleideten Körpern auszuloten, können Ereignisse, Aufführungen, Performances, Herstellungsprozesse und kulturelle Praktiken ins Zentrum von wissenschaftlichen Aussagen und forschenden Praktiken aus unterschiedlichen Fachrichtungen gestellt werden. Der Fokus liegt auf körperlichen Praktiken, vestimentären Performances und performativen Vollzügen.
Die Tagung ermöglicht einen Austausch über praxeologische und praxistheoretische Forschungsperspektiven und Fragestellungen. Befragt wird somit, wie das im Prozess hergestellte Verhältnis zwischen Körper, Kleid und Bewegung analysiert und beschrieben werden kann. Es sollen neue Perspektiven auf das Verhältnis von Körper und Kleidung in Bewegung eröffnet werden, die an bestehende Diskurse zu Körper, Kleid und Bewegung anschließen und diese weiterdenken. Die Tagung richtet somit ihren Blick auf Wissenschaftler*innen, Lehrer*innen und Künstler*innen aus unterschiedlichen Disziplinen, welche die wechselseitige Beziehung zwischen Kleidung, Körper und Bewegung analysieren.
Dr. Melanie Haller (Universität Paderborn) eröffnet die Tagung als Keynote-Speakerin mit dem Thema: „Bewegende und bewegte Kleiderkörper – über Relationen zwischen Körpern, Kleidern und Bewegungen“. In acht weiteren Beiträgen nähern sich Referent*innen dem Thema auf verschiedenste Weise. Hier geht es zum kompletten Tagungsprogramm.
Relevanz der Thematik für Lehrkräfte: Die wechselseitige Beziehung zwischen Kleidung, Körper und Bewegung findet sich beispielsweise im Bekleidungsverhalten von Schüler*innen, welches im Fach Alltagskultur, Ernährung, Soziales (AES) reflektiert werden kann. Im Fach Bildende Kunst kann exemplarisch aufgezeigt werden, wie die Modefotografie Geschlechterbilder prägt oder umwandelt. Die literarische Darstellung von bekleideten Körpern in Bewegung kann im Fach Deutsch als Ausgangspunkt für Reflexionen von Bewegungsübertragungen, wie sie in der Sprache ihren Ausdruck finden, genommen werden. Welche Rolle der Rhythmus bei Bewegungsübertragungen zwischen Kleid und Körper einnimmt, kann im Fach Musik erfragt werden. Vorherrschende Kleidungsstrategien im Sport rufen zum Nachdenken über das Zusammenspiel von auf dem Körper getragenen Textilien und Bewegung auf. Lehrer*innen erhalten an dieser Tagung die Möglichkeit, Vorträge zu hören und zum Thema Kleidung in Bewegung in eine Diskussion zu treten.
Weitere Informationen
Termin: Do, 26.03.2020
Adressat*innen: Wissenschaftler*innen, Lehrer*innen und Künstler*innen aus unterschiedlichen Disziplinen. Lehrkräfte der Fächer Alltagskultur, Ernährung, Soziales (AES), Bildende Kunst, Deutsch, Musik und Sport.
Schulart: alle Schularten
Anmeldung
Anmeldeschluss: Do, 12.03.2020
Leitung & Kontakt
Prof. Dr. Anne-Marie Grundmeier & Jutta Krauß
Telefon: +49 (0)761 682 530 / +49 (0)761 682 660
E-Mail: grundmeier@ph-freiburg.de / jutta.krauss@ph-freiburg.de