FACE it – Lehramtsstudierende bloggen über ihr Studium in Freiburg
Martin Weiss, Student im Polyvalenten Bachelorstudiengang (Universität), berichtet von seinen Erfahrungen in der Klausurenphase und gibt Tipps, wie man diese überstehen kann. Von “Bulimielernen” im Lehramtsstudium hält er wenig, denn: “Wissen ist für mich die Grundvoraussetzung für guten Unterricht”.
Viele Studierende klagen regelmäßig, wenn das Semesterende näherkommt, über die enormen Strapazen und den riesigen Lernaufwand, den das Studium mit sich bringt.
„Das Abitur war ja so entspannt!!!“
Natürlich stimmt es, dass man in der Klausurenphase viel lernen muss und, gerade im Sommer, dadurch vielleicht einigen Freizeitaktivitäten nicht im gewünschten Maße nachgehen kann. Wichtig ist daher, sich bewusst zu werden, dass das Studieren die eigene Entscheidung ist!
Im polyvalenten Zwei-Hauptfächer-Bachelor studiert man zwei Fächer parallel. Daraus können sich besondere Herausforderungen ergeben, wenn die Prüfungstermine nicht aufeinander abgestimmt sind. So kann es dazu kommen, dass Klausuren sehr dicht aufeinanderfolgen. Dann sollte man abwägen, worauf man zunächst den Lernfokus legt und ob man bei einer Klausur vielleicht erst den Nachtermin schreiben kann. Ich hatte bislang Glück und hatte die Klausuren immer in ausreichenden Abständen zueinander.
Auch ist das Anforderungsprofil in den beiden Fächern natürlich nicht aufeinander abgestimmt. So kann es Semester geben, in denen ich viele Vorlesungen besuchen muss und auch viele Klausuren schreibe. Es kann jedoch auch Semester geben, in denen in beiden Studienfächern Hausarbeiten vorgesehen sind. Dann habe ich zwar ein entspannteres Semester, dafür ist aber die vorlesungsfreie Zeit gefüllt. Mein Tipp hierbei: Sprecht mit Studierenden in höheren Semestern und fragt nach deren Erfahrungen . Zudem gibt es Studienkoordinatoren, die meist auch Bescheid wissen, ob man etwas im Modulplan verändern kann.
Lasst euch nicht vom Lernumfang abschrecken. Generell sind die Klausurenphasen gut zu bewältigen. Mit einer negativen Grundhaltung lernt es sich meist noch schlechter. Das Interesse für meine zwei Studienfächer hilft mir dabei am meisten, dadurch begeistere ich mich für das, was ich lernen „muss“ und bin oft überrascht, wie spannend viele Informationen und Sachverhalte sein können. Natürlich gibt es auch Themen im Studium, die diese Begeisterung nicht so sehr wecken. Hierbei hilft es mir, das Ziel vor Augen zu haben, später einmal als Lehrer arbeiten zu können.
In meinen Fächern (Biologie und Sport) betrachte ich den Großteil von dem, was ich lerne, als nützlich. Natürlich werde ich die meisten Themen nur stark reduziert unterrichten, aber ein Bild vom Großen und Ganzen schadet meiner Meinung nach nie. Wissen ist für mich die Grundvoraussetzung für guten Unterricht. Kenne ich mich in meinen Unterrichtsfächern gut aus, so fällt es mir leichter, Sachverhalte zu erklären, diese mit anderen Inhalten in Verbindung zu bringen und mich mehr auf die Schülerinnen und Schüler zu konzentrieren. Es ist also in meinem Sinne, das Wissen nicht direkt wieder zu vergessen, sondern für später zu behalten.
Es ist klar, dass Bulimielernen nicht die erfolgreichste Art ist, sich Wissen langfristig anzueignen. Ich versuche immer möglichst früh mit dem Lernen anzufangen, damit man die Vorlesungsinhalte zumindest verstehen und diese, wenn nötig, auch wiederholen und nachbereiten kann. Jedoch gibt es auch den Lerntyp „Auf den letzten Drücker“ und auch dieser kann erfolgreich sein, nur glaube ich nicht, dass man sich mit dem Stress am Ende und dem Aufschieben etwas Gutes tut.
Mein Tipp zum Schluss: INS GELINGEN VERTRAUEN. Die Klausurenphase kann gut überstanden werden und danach findet sich in den Semesterferien auch genug Zeit für Erholung und um den an den Rand gedrängten Freizeitaktivitäten wieder nachzugehen.
Martin Weiss
3. Fachsemester, Polyvalenter Zwei-Hauptfächer-Bachelorstudiengang mit Lehramtsoption (Universität)
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