Frédérique Renno, Deutsches Seminar, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Projektlaufzeit: 15.04.2019 – 28.02.2020
Das Lehrentwicklungsprojekt für das Studienfach Deutsch ist Teil des Netzwerks „Philologie und Schule“ (www.mittelalterundschule.de) und setzt an der Schnittstelle von Fachdidaktik, Fachwissenschaft und Schulpraxis an. Ziel des Projekts ist es, die Praxisnähe des Fachwissens, das an der Universität vermittelt wird, für Studierende konkret erfahrbar zu machen.
Dafür bieten wir zum einen Lehrpraxisseminare im Bachelorstudium an: Die Studierenden erarbeiten auf Basis des Seminars Lehrstoff für das Gymnasium und planen einen konkreten Unterrichtsentwurf, der an einer Partnerschule umgesetzt werden soll. Der Unterricht wird dabei als abgeschlossene Mikro-Einheit eingebettet in den größeren thematischen Unterrichtsplan der Klasse angeboten, es entsteht kein Mehraufwand für die kooperierenden Klassen, das Angebot ergänzt den Lehrplan. Die Studierenden erarbeiten fachwissenschaftliche Grundlagen des Themas und reflektieren die Möglichkeiten der praktischen Umsetzung in enger Zusammenarbeit mit dem*der Klassenlehrer*in: Sie unterrichten, erhalten direktes Feedback zu ihrer Arbeit und reflektieren die Praxiserfahrung in einem Portfolio.
Zum anderen werden Workshops, Co-Teachings und Arbeitsgespräche angeboten, die Fachwissenschaft und Lehrpraxis zu grundlegenden Fragen der Didaktik und dem aktuellen Forschungsstand zu einzelnen Themen zusammenbringen, so beispielsweise zu den Pflichtlektüren des neuen Deutsch-Abiturs. Geplant sind zudem Angebote für die didaktische Weiterbildung der Universitätsangehörigen und die fachliche Weiterbildung der Lehrer*innen speziell zu mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Themenfeldern.
Mit dem Projekt soll besonders auch die Sichtbarkeit vormoderner Inhalte im Gymnasialunterricht verstärkt werden, die besonders in der Kursstufe vor allem über individuelles Engagement von Lehrerinnen und Lehrern in den Lehrplan einfließen – Philosch will somit auch Aufmerksamkeit für mittelalterliche Themen wecken und sie durch didaktische Aufbereitung leichter zugänglich machen. Deshalb soll zum dritten die Vernetzung von Wissenschaft und Praxis vor allem im Bereich der mittelalterlichen Stoffe und Themen erforscht werden. Es sollen mehr Angebote entwickelt werden, welche die Bedürfnisse von Lehramtsstudierenden, Referendar*innen und Lehrer*innen gleichermaßen berücksichtigen wie auch die curricularen Vorgaben und den aktuellen Bildungsplan. Damit trägt das Projekt zur Vernetzung von Universität, Pädagogische Hochschule und Schulen in der Region bei.
Veranstaltungshinweis
Für das Sommersemester 2019 ist bereits der Workshop „Arbeit am Mittelalter – Perspektiven der Universität und der Waldorfschule auf den Parzival Wolframs von Eschenbach“ geplant, der am Freitag, den 5. Juli 2019 von 14:30 bis 17:00 Uhr im Deutschen Seminar der Universität Freiburg stattfindet. Herzliche Einladung an alle Interessierten!
Weitere Informationen
Informationen zur zweiten Förderphase der “Qualitätsoffensive Lehrerbildung”