Am 17.5.2022 trafen sich 24 Vertreter*innen der Hochschulpartnerschulen der School of Education FACE mit dem Team des Bereichs „Praxisvernetzung/Fort- und Weiterbildung“ zum gegenseitigen Austausch. Nachdem dieser jährliche Retreat einmal bedingt durch die Corona-Pandemie ausfallen musste und im letzten Jahr online stattgefunden hat, waren alle Beteiligten erkennbar froh, sich in den Räumen des Liefmann-Hauses zu treffen und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Im Schulnetzwerk kooperieren derzeit zehn Schulen verschiedener Schultypen mit der School of Education FACE; drei Gymnasien, zwei Gemeinschaftsschulen, eine Werkrealschule, eine Realschule, zwei Grundschulen sowie ein Sonderschulbildungszentrum. Die Bereiche der Kooperation umfassen neben der Betreuung von Studierenden in Praxisphasen die Einbindung in Forschungsprojekte, die Lehrkräftefort- und Weiterbildung sowie das Mentoring-Programm.
Die Zusammenarbeit in allen Bereichen war in der Zeit der Lockdowns und anderer Corona-bedingter Einschränkungen nur in reduziertem Umfang möglich, und so war der Retreat – neben dem Rückblick – geprägt von der Perspektive auf ein Wiederaufleben der Kooperationen. Im Zentrum standen die Beiträge der Hochschulpartnerschulen und die Vernetzung aller Beteiligten mit- und untereinander.
Nach einer Begrüßung durch den Geschäftsführenden Direktor Prof. Dr. Jörg Wittwer, der die Gelegenheit wahrnahm, auf seine Forschung im Bereich der Inklusion von Schüler*innen mit Autismus hinzuweisen, wurden die Anwesenden auch vom Leitungstandem des Bereichs „Praxisvernetzung/Fort- und Weiterbildung“, Prof. Dr. Lars Holzäpfel und Prof. Dr. Stefan Seeber, herzlich begrüßt.
Danach begann ein reger Austausch in kleinen Gruppen entlang von Postern, die von den Partnerschulen vor dem Retreat vorbereitet und mitgebracht wurden. Die Schulen konnten so ihre Erfahrungen mit den Angeboten und Maßnahmen der School of Education FACE und ihre Vorschläge zur Weiterführung der Kooperation beschreiben und ihre gegenwärtige Stimmung darstellen.
Die wichtigsten Themen waren:
- Trotz der Corona-bedingten Restriktionen haben zahlreiche Kooperationen stattgefunden, von Seminarkursen über Forschungsprojekte zu Lehrkräftefortbildungen.
- Letztere wurden vor allem im Bereich der Digitalisierung als wichtige Unterstützung wahrgenommen, ebenso wie die Unterstützung durch Studierende im Projekt „Rückenwind“.
- Anregungen für Angebote seitens der School of Education FACE betrafen konkrete Inhalte, wie Friedensethik, Generation Corona, Umweltprobleme sowie den Wunsch nach aktuellen fachdidaktischen Weiterbildungen.
- Im Bereich der Förderung wurden die Themen Inklusion, Umgang mit herausforderndem Verhalten, Stressbewältigung und Resilienz benannt sowie die Möglichkeit alternativer Bewertungsformen.
- Als wertvoll und auch zukünftig wichtig wurde die Unterstützung durch die School of Education FACE am Pädagogischen Tag hervorgehoben.
- Abstimmungsbedarf besteht noch hinsichtlich der Zeitfenster und Terminplanung der Schulen und der Angebote der School of Education FACE.
- Die Schulen betonten ihre Rolle als Ausbildungspartner in den Praxisphasen, auch hier gibt es noch Abstimmungsbedarf mit den vorbereitenden und begleitenden Lehrveranstaltungen.
Im gemeinsamen Gespräch im Plenum stand die Abstimmung zwischen den Fachdidaktiken von Universität und PH und den Praxisphasen an den Schulen im Vordergrund. Es wurde eine Vielzahl von Anregungen diskutiert, z.B. Erklärvideos für Ausbildungslehrer*innen.
Schließlich berichteten Dr. Barbara Skorupinski, Beate Epting und Heike Kapp von den Aktivitäten des Bereichs „Praxisvernetzung /Fort- und Weiterbildung“ im letzten Jahr sowie von neuen Angeboten und Informationsmöglichkeiten von Seiten der School of Education FACE.
Lehrkräften der Hochschulpartnerschulen ist es möglich, ohne Gebühren am Gasthörer*innenstudium der Universität teilzunehmen und sie erhalten bevorzugt Informationen zu den Fortbildungsveranstaltungen der School of Education FACE. Auf der Plattform ‚Radar‘ können sie unter mehr als 30 Angeboten für Schulen, Schüler*innen und Lehrkräfte (Ausstellungen, Schulbesuche, Workshops etc…) in Freiburg wählen.
Das Angebot an Lehrkräftefortbildungen war auch unter Corona-bedingten Einschränkungen breit aufgestellt, zahlreiche Online-Veranstaltungen waren gut besucht, das Thema „Digitalisierung“ von zentralem Interesse, so z.B. im Rahmen der Veranstaltung „Endlich! Mein Dienst-Tablet ist da – und jetzt?“. Auch im nächsten Jahr wird es wieder ein vielfältiges Angebot geben.
Im Kompetenznetzwerk Studierendenmentoring sind Lehrkräfte eingeladen, als Mentor oder Mentorin Studierenden auf dem Weg ins Lehramt zur Seite zu stehen. Lehrer*innen entscheiden selbst, wieviel sie sich einbringen wollen und profitieren davon, zusammen mit der nächsten Generation ihre professionelle Tätigkeit zu reflektieren.
In Kooperationsprojekten mit dem „Runden Tisch BNE“ und dem Service Learning der Universität Freiburg ist es Lehrer*innen der HSPS möglich, mit Expert*innen zu wichtigen Querschnittsthemen der Lehramtsausbildung, aber auch der Schulbildung, wie Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Digitalisierung, Interkulturalität und Demokratiebildung zu diskutieren.
Von der Abteilung „Beratung und Praxisvernetzung“ wurden Mittel für das Programm „Gut unterrichtet in Corona-Zeiten“ eingeworben, um Studierenden zu ermöglichen, Informations-Rückstände aus der Corona-Zeit aufzuholen und sich zu vernetzen. Nach Bedarf können Workshops (z.B. zu den Themen Berufsorientierung, Studienplanung und Fächerwahl), Vorträge und Mentoringelemente (z.B. Austauschformate mit Expert*innen der Lehrkräftebildung) besucht werden, ebenso gibt es die Möglichkeit zur Hospitation im Unterricht an Schulen.
Auch nach der Verabschiedung durch Barbara Skorupinski nutzten die Teilnehmer*innen die Gelegenheit zu Gesprächen und zwanglosem Austausch.