Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) ist eine der Leitperspektiven in den Bildungsplänen Baden-Württembergs. Sie ist ebenfalls in den 17 Sustainable Development Goals verankert. Diese umfassen soziale, ökonomische und ökologische Aspekte. „Hochwertige Bildung“ ist eines der 17 Ziele. Bildung ist gleichzeitig der Schüssel zum Erreichen einer globalen nachhaltigen Entwicklung, denn das Ziel der BNE ist es, alle Menschen zur Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung zu befähigen. Schulen sind dabei zentrale Vermittlerinnen, da sie fast alle Menschen erreichen. Es lohnt sich also, so früh wie möglich, einen Grundstein für eine nachhaltige Entwicklung zu legen und BNE bereits im Primarstufenunterricht zu verankern.
Die vierteilige Präsenz-Fortbildung „Bildung für nachhaltige Entwicklung ‒ Der Wald als Lernbegleiter“ der School of Education FACE mit Referentin Irina Vollmer fand über einen Zeitraum von Februar bis Juli 2022 statt. Die teilnehmenden Lehrkräfte der Primarstufe und Sekundarstufe I erfuhren, wie sie die Fähigkeit ihrer Schüler*innen zu mehr Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Solidarität durch um- und mitweltpädagogische Methoden stärken und in Gang setzen können.
Die Teilnehmenden trafen sich aufgeteilt in zwei Gruppen im Rieselfelder Wald. Der erste Termin und der Abschlusstermin fanden gemeinsam statt. Die Teilnehmenden erprobten ihr Wissen über Kräuter und lernten verschiedene Methoden der Umwelt-und Mitweltbildung kennen, wie blindes Führen, achtsames Schnitzen, Umgebungswahrnehmungsübungen, mit Gegenständen aus dem Wald musizieren oder Pflanzenquizze. Nachdem Gundermann, Giersch und Co. theoretisch erkundet wurden, ließ sich daraus ein leckerer Kräuterquark zaubern. Schließlich geht es darum, die Natur mit allen Sinnen zu erkunden!
Zur spielerischen Aneignung von theoretischen Inhalten eignet sich auch ein Forschungsteamspiel, bei dem sich die Teams unbekannte Pflanzen in der Natur aussuchen und sie dem anderen Team beschreiben. Ziel ist es, dass das andere Team die richtige Pflanze findet. Außerdem leitete Referentin Irina Vollmer eine Methode zum Feuermachen an. Die Teilnehmenden erprobten, welches Material geeignet ist, um ein Feuer mit nur einem Streichholz anzufachen. Diese Methode lässt sich gut bei BNE-Exkursionen umsetzen. Ziel ist es, dass die Schüler*innen ihre Sinne schärfen und ihre Achtsamkeit trainieren. Hat es geklappt, können knusprige Stockbrote über dem Feuer gebacken werden. Diese Gelegenheit ließ sich auch die Fortbildungsgruppe nicht entgehen!
Aus der Evaluation:
„In der BNE geht vor allem um ein anderes Bewusstsein und wie ich dieses den Kindern beibringen kann. Das habe ich in der Fortbildung erfahren. Die Spiele, die wir durchgeführt haben, konnten den ganzen Lernprozess sehr gut ergänzen und stützen, weshalb ich mir vornehme, die Herangehensweise in Zukunft selbst umzusetzen.“
„Ich kann mir vorstellen, ‚Blindes Führen‘, ‚Waldplatzsuchen‘ und ‚Weltgestalten mit Waldmaterialien‘ als Methoden in meinem Unterricht umzusetzen.“
„Ich habe erfahren, wie ich Methoden aus dem Klassenzimmer im Wald als außerschulischen Lernort anwenden kann. Das hat mir gefallen.“
„Die eigene Erprobung der Methoden, die ehrlichen Feedback-Runden und die wertvollen Redebeiträge und Rückfragen der Anwesenden haben mir den Transfer in den Unterricht erleichtert.“