Am 08. Februar dieses Jahres kamen auf Einladung des FACE-Teilprojekts L4 „Inklusion und Umgang mit Heterogenität in den Fächern“ online Kolleg:innen der Pädagogischen Hochschule Freiburg und der Universität Freiburg zusammen, die sich mit Fragen der Gestaltung und Weiterentwicklung des Querschnittsthemas Inklusion in der Lehrer:innenbildung beschäftigen. Die Vorträge von Dr.‘in Michaela Kaiser (Kunstdidaktik, Universität Potsdam) und Prof. Dr. Roman Bartosch (Englischdidaktik, Universität zu Köln) lieferten Impulse für die Diskussion zu „Quo vadis – Querschnitt?“.
Unter dem Titel „Ästhetik – Normativität – Diversität. Kunstpädagogische Perspektiven auf Inklusion“ ging Michaela Kaiser entlang eines kunstunterrichtlichen Projekts der Frage nach, inwieweit der Anspruch auf Vermittlung kunstunterrichtlicher Kompetenzen im Bereich der Rezeption und Produktion mit den Anforderungen einer inklusiven Kunstpädagogik vereinbar ist.
Kunstpädagogische und englischdidaktische Perspektiven af Inklusion
Die Referentin zeigte in diesem Zusammenhang auf, dass insbesondere subjektorientierte kunstpädagogische Ansätze unter dem Schlagwort Inklusion thematisiert würden und das gemeinsame Lernen im Sinne (ko)konstruktiven Lernens von Schüler:innen in den Hintergrund rücke. Abschließend wurde bezogen auf die Professionalisierung von angehenden Kunstlehrpersonen die Möglichkeiten fallbasierten Arbeitens etwa mit Blick auf die Hervorbringung von Unterscheidungen am Beispiel Behinderung hervorgehoben sowie die Rolle sonderpädagogischer Wissensbestände diskutiert.
Roman Bartosch gab in seinem Vortrag „Englisch für alle! Inklusion als Aufgabe“ zunächst einen Einblick in zentrale Diskursstränge der Englischdidaktik zu Inklusion. Ausgehend von Möglichkeiten des aufgabenorientierten Unterrichts und Formen kollaborativen Lernens wurde die Arbeit mit Differenzierungsmatrizen nach Ada Sasse ebenso wie kreative, dramapädagogische Zugänge in der inklusionsorientierten Lehrer:innenbildung diskutiert.
Unterschiede und Gemeinsamkeiten – die Notwendigeit eines fächerübergreifenden Dialogs
Im Anschluss an die beiden Impulse wurden von den Teilnehmenden der Veranstaltung Unterschiede und Gemeinsamkeiten fachdidaktischer Perspektiven auf Inklusion in den Blick genommen. Für Kunst, Sport und die englische Literaturdidaktik konnten Fragen nach ästhetischem Lernen, bspw. die Stufung von ästhetischen Anforderungen, als Gemeinsamkeit herausgearbeitet werden.
Darüber hinaus schienen die Auseinandersetzung mit unterrichtlichen Normen und Ansätzen gegenstandsbezogener Differenzierung als gemeinsame Bereiche fachdidaktischer Zugänge zu Inklusion auf. Bezogen auf die Implementierung von Inklusion als Querschnittsthema in der Lehrer:innenbildung wurde die Notwendigkeit eines fächerübergreifenden Dialogs und einer Beratung, bspw. hinsichtlich unterschiedlicher Inklusionsverständnisse oder inklusionspädagogischer Ansätze, abgeleitet.
Inklusion als Querschnittsthema der Lehrer*innenbildung
Für eine weiterführende Beschäftigung mit dem Querschnittsthema Inklusion in der Lehrer:innenbildung bietet sich der im Rahmen des Teilprojekts herausgebrachte Sammelband „Inklusion und Deutsch als Zweitsprache als Querschnittsaufgaben in der Lehrer*innenbildung“ sowie der entwickelte Kurs „Inklusion und DaZ“ auf der Lehr-Lernplattform ILIAS, welcher Materialien zu den Querschnittsthemen bündelt, an. Informationen hierzu erhalten Sie bei den Ansprechpartner:innen des Teilprojekts L4.
Weitere Informationen
- Ansprechpartner*innen des Teilprojekts L4 „Inklusion und Umgang mit Heterogenität in den Fächern“:
Anna Großhauser (anna.grosshauser@ph-freiburg.de)
Hanna Siegismund (hanna.siegismund@ph-freiburg.de)
Prof. Dr. Andreas Köpfer (andreas.koepfer@ph-freiburg.de - Ankündigung der Veranstaltung im Kalender der School