Eine andere Stadt und ein fremdes Land kennenlernen? Neue Menschen treffen? Sich in einer fremden Sprache verständigen? Einen neuen Alltag und eine andere Kultur erleben? Ein anderes Schulsystem erkunden?
Die Uni-Lehramtsberatung der School of Education FACE und die Beratung des International Office der Universität möchten Lehramtsstudierenden der Universität mit den folgenden Tipps und Hinweisen Hilfestellung bei der Planung des Auslandsaufenthaltes geben. Wann, wenn nicht jetzt, kann man sich intensiv mit einer solchen Planung beschäftigen und sich gleichzeitig auf eine Zeit nach Corona freuen?
Eine andere Stadt und ein fremdes Land kennenlernen? Neue Menschen treffen? Sich in einer fremden Sprache verständigen? Einen neuen Alltag und eine andere Kultur erleben? Ein anderes Schulsystem erkunden? Das klingt in Corona-Zeiten mehr denn je verlockend. Und vielleicht mag es manchen auch irritieren, angesichts der seit fast einem Jahr andauernden Corona-Situation über den Weg ins Ausland nachzudenken. Andererseits gibt es ein Leben nach Corona und ein Auslandsaufenthalt im (Lehramts-)Studium bedarf der Planung mit entsprechendem zeitlichen Vorlauf. Wann, wenn nicht jetzt, kann man sich intensiv mit einer solchen Planung beschäftigen und sich gleichzeitig auf eine Zeit nach Corona freuen?
Wir möchten Ihnen mit den folgenden Tipps und Hinweisen Hilfestellung bei der Planung des Auslandsaufenthaltes geben, damit Sie sich gut und rechtzeitig innerhalb Ihres Studiums vorbereiten können. Vor allem aber freuen wir uns, wenn Sie Lust auf einen Auslandsaufenthalt haben und wir Sie auf Ihrem Weg ins Ausland unterstützen können.
Es gibt viele sehr gute Gründe, während des Studiums einen Auslandsaufenthalt zu absolvieren. Mit dem Studienziel, später als Lehrerin oder Lehrer an einem Gymnasium zu arbeiten, kommen sogar noch eine ganze Reihe weiterer guter Gründe hinzu. Angesichts einer globalisierten, vernetzten und mobilen Welt, deren kulturelle Vielfalt und mobilitätsbedingte Heterogenität auch immer stärker in den Schulen und im Unterricht ankommt, bietet ein Auslandsaufenthalt neben den vielfältigen persönlichen Erfahrungen auch eine Möglichkeit professionsbezogene Kompetenzen zu erwerben.
Als erstes aber sollen Sie an der Universität ankommen, Sie sollen sich in Ihre Fächer einfinden und die Orientierungsprüfungen bestanden haben, um sich dann frühestens ab dem 2. oder 3. Semester zu informieren, welche Möglichkeiten eines Auslandsaufenthaltes es überhaupt gibt und welche Formen für Sie persönlich passen: ein Studienaufenthalt oder ein Praktikum – oder vielleicht sogar beides? Eine gute Informationsquelle sind neben den Webseiten Ihrer Fächer an der Uni, des International Office (IO) und der School of Education FACE auch die regelmäßigen Infoveranstaltungen zum Auslandsaufenthalt. Nutzen Sie auch das individuelle Beratungsangebot des IO und der Uni-Lehramtsberatung der School of Education FACE.
Unabhängig davon, ob Sie mit einem bestimmten Programm ins Ausland gehen möchten oder ob Sie sich eigenständig um ein Praktikum oder einen Studienplatz bemühen, sollten Sie in der Regel ein Jahr Vorlauf einberechnen. Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen, den Auslandsaufenthalt eher für die Bachelorphase im Lehramtsstudium zu planen. Während die Studienanteile im Master of Education (Gymnasium) – Fachwissenschaften, Bildungswissenschaften, Schulpraxissemester – eng verzahnt sind, kann im polyvalenten Bachelorstudiengang in der Regel einfacher ein Auslandsaufenthalt in den regulären Studienverlauf eingeschoben werden.
Für einen Studienaufenthalt im Ausland empfehlen wir, sich an die Beratungsstellen in Ihren Fächern zu wenden. Denn ob Sie mit Erasmus oder einem ähnlichen Programm an eine Universität im Ausland gehen, es geht bei einem Studienaufenthalt ja immer auch um die Frage, welche Kurse sie dort besuchen können oder wollen. Im Idealfall können Ihnen Kurse auch für Ihr Studium an der Uni Freiburg angerechnet werden.
Für einen Praxisaufenthalt im Ausland müssen Sie zunächst überlegen, an welcher Art von Bildungseinrichtung Sie diesen absolvieren möchten und wie lange dieser Praxisaufenthalt dauern soll. Auch im Ausland gibt es deutsche Schulen, die das Abitur als Bildungsabschluss anbieten. Es handelt sich dabei um Privatschulen, die in der Regel sowohl von deutschen als auch einheimischen Kindern besucht werden. Aufgrund ihres spezifischen Abschlussprofils bilden diese Schulen häufig auch eine zentrale Anlaufstelle für die ‚deutsche Community‘ in dem jeweiligen Land.
Das Praktikum an einer deutschen Schule absolvieren Sie mit oder in Ihren Studienfächern. In diesen hospitieren Sie und unterrichten in gewissem Umfang in Absprache mit der Schule bzw. mit den Sie betreuenden Lehrkräften. Für ein Praktikum an einer deutschen Schule im Ausland müssen Sie sich eigenständig bewerben. Es gibt hier kein offizielles Programm, das Praktika an den Schulen vermittelt oder über das Sie sich bewerben können. Eine Übersicht über die Formen der deutschen Schulen im Ausland finden Sie auf der Seite der Zentralverwaltungsstelle des Deutschen Auslandsschulwesens.
Anders sieht es aus, wenn Sie als Assistent*in an eine Schule im Ausland gehen. Ein interessantes Angebot ist das Fremdsprachenassistenzprogramm des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD). Im Rahmen dieses Programms werden Sie an einer Schule im Ausland in der Regel im Deutschunterricht als Assistent*in eingesetzt. Sie vermitteln dort nicht nur die deutsche Sprache und Kultur, sondern bieten als junge*r Deutsche*r den Schüler*innen einen authentischen und lebendigen Einblick in junges deutsches Leben und Sprechen. Daher ist dieses Programm natürlich besonders interessant für alle Studierende mit dem Fach Deutsch oder den Fremdsprachen. Aber auch für all diejenigen, die Schule und Unterricht im Ausland erleben möchten und sich als Botschafter*innen der (jungen) deutschen Sprache und Kultur verstehen können und möchten, ist dieses Programm eine reizvolle Möglichkeit. Der Aufenthalt, der – je nach Land – zwischen 6 und 9 Monate dauert, bietet Ihnen Zeit und Möglichkeiten sich im Unterricht und in der Interaktion mit Schüler*innen auszuprobieren – ohne dass Sie sich in einer Bewertungssituation befinden. Der Aufenthalt ist außerdem so vergütet, dass Sie sich währenddessen in der Regel komplett finanzieren können. Die Bewerbung läuft über den Pädagogischen Austauschdienst und hat ca. 1 Jahr Vorlauf.
Sie können sich vorstellen, in den USA zu unterrichten, gleichzeitig selbst zu studieren und einmal so richtig in ein US-Campusleben einzutauchen? Dies ist möglich an der Colgate University in Hamilton und an Colleges und Universitäten über das IES-Programm , die vom International Office der Universität vermittelt werden.
Auch über Programme wie ‚Schulwärts‘ vom Goetheinstitut oder ‚easyGo – easyCome‘ werden Schulpraktika im Ausland vermittelt. Eine Übersicht auch zu Unterrichtsmöglichkeiten nach Beendigung des Studiums bietet der IO-Flyer ‚Unterrichten im Ausland‘.
Unter bestimmten Bedingungen können Sie Ihren Praxisaufenthalt im Ausland als schulischen Teil des Schulpraxissemesters anerkennen lassen. Über diese Bedingungen informieren wir ausführlich auf unserer den Seiten zum gymnasialen Lehramt auf unserer Webseite.
Insbesondere ein Praktikumsaufenthalt lässt sich nicht zeitneutral in der Bachelorphase unterbringen. Falls es Ihnen wichtig ist, dass sich Ihre Fachsemester-Zahl aufgrund eines Auslandsaufenthalts nicht erhöht, sollten Sie prüfen, ob es sich ggfs. lohnt, an der Uni ein Urlaubssemester zu beantragen. Vor allem die Frage der Finanzierung sollte aber kein Hinderungsgrund darstellen, einen Auslandsaufenthalt zu planen. Für Praktikumsaufenthalte, die nicht im Rahmen eines speziellen Programms wie dem PAD finanziert werden, gibt es eine Reihe von Stipendien. So bietet z.B. das DAAD-Programm ‚Lehramt.International‘) sowohl eine Förderung für Unterrichtspraktika während des Studiums als auch für das Unterrichten an Schulen im Ausland in der Phase zwischen Masterabschluss und Beginn des Referendariats. Individuelle Beratung bietet hier Frau Kutnar vom International Office der Uni. Auch Auslands-BaföG kann u.U. eine sinnvolle Unterstützung sein.
Bei aller Vorbereitung und Planung aber weisen wir auf die vielen Besonderheiten hin, die – insbesondere, wenn man dann im Ausland ist – nicht immer plan- oder vorhersehbar sind, die aber den Auslandsaufenthalt am Ende zu dem machen, was er ist: herausfordernd, spannend und stets bereichernd.
Die Uni-Lehramtsberatung der School of Education FACE bietet in Kooperation mit der Beratungsabteilung des IO regelmäßig Infoveranstaltungen zum Auslandsaufenthalt im gymnasialen Lehramtsstudium für an.
Wir freuen uns auch, wenn Sie unser Angebot der persönlichen Beratung nutzen!
Christine Kutnar (Beratung International Office der Uni), Anna Rosen und Sybille Schick (Uni-Lehramtsberatung der School of Education FACE)