Am 6. Mai 2019 fand an der Pädagogischen Hochschule Freiburg ein World-Café und Workshop zur inklusiven Hochschulentwicklung statt. Die Veranstaltung wurde mitorganisiert durch das Teilprojekt L4 “Inklusion und Heterogenität” im Projekt der School of Education FACE in der “Qualitätsoffensive Lehrerbildung” in Kooperation mit der “WiRKSTATT inklusive hochschulentwicklung” sowie der Pädagogischen Werkstatt und der Stabsstelle Gleichstellung der Pädagogischen Hochschule Freiburg.
Als Gastvortragende konnten die Mitentwickler*innen und Übersetzer*innen des Index für Inklusion, Ines Boban und Prof. Dr. Andreas Hinz (Martin Luther Universität Halle-Wittenberg), gewonnen werden, die langjährige Erfahrungen in der Prozessbegleitung inklusionsorientierter Organisationsentwicklung besitzen und Beiträge zur Verankerung von Inklusion als Querschnittsthema für die Lehrer*innenbildung und die Hochschule einbringen konnten.
Die Teilnehmenden des Workshops trafen sich zunächst in einem sogenannten World-Café, um ihre Visionen einer inklusiven Hochschule zu teilen und diese mit den aktuell beobachtbaren Strukturen, Kulturen und Praktiken der eigenen Hochschule – in Anlehnung an die Systematik des Index für Inklusion – zu vergleichen. In interaktiven Kleingruppen wurden folgende Fragen erörtert:
- Welche Visionen haben wir zu Beteiligungsmöglichkeiten, Akzeptanz, Wertschätzung für unsere Hochschule? Welche Kulturen können wir hier zu beobachten?
- Welche Visionen haben wir zu gleichberechtigter Vielfalt und Barrierefreiheit im weitesten Sinne an unserer Hochschule? Welche (Unterstützung-) Strukturen hierfür sind an unserer Hochschule bereits ersichtlich?
- Welche Visionen haben wir zum Umgang mit Verschiedenheit an unserer Hochschule? Wie wird der gemeinsame Umgang damit bisher bei uns praktiziert?
Als zentrales Anliegen identifizierten die Teilnehmenden ein stärkeres Bewusstsein für die Relevanz des Themas Inklusion und inklusive Hochschulentwicklung innerhalb der Pädagogischen Hochschule und unter den Lehrenden. Dass diesbezüglich an der Pädagogischen Hochschule bereits viel unternommen wird, wurde bei den anschließenden Posterpräsentationen deutlich. Hier wurden die Ergebnisse unterschiedlichster durchgeführter Projekte, Seminare und Aktionstage präsentiert und eine Übersicht über alle Arbeitsgruppen, Gesprächskreise, Ansprechpersonen und Beratungsstellen rund um das Thema Inklusion und Umgang mit Heterogenität gegeben.
Abschließend wurden die Aktivitäten in Verbindung gebracht mit den formulierten Visionen und Ines Boban und Andreas Hinz würdigten die zahlreichen Aktivitäten an der PH Freiburg und stellten fest: „Diese Hochschule hat sich auf den Weg gemacht!“. Thesenförmig wurden einige Entwicklungsfelder skizziert, die im Rahmen inklusiver Hochschulentwicklung weiter fokussiert werden könnten, u.a. Fragen der sprachlichen Vielfalt oder Fragen der Studierendenpartizipation, und herausgestellt, dass Inklusion eine Querschnittsaufgabe sei, die eine Verschränkung von Lehre, Forschung sowie Hochschule als kulturellen Lern- und Lebensraum umfasst.