Der Tag der Didaktik der romanischen Schulsprachen findet 2019 zum sechsten Mal statt und richtet sich wie in den vergangenen Jahren an Studierende, Referendar*innen und Lehrende aller Schularten sowie an Dozierende und Forscher*innen der Universitäten und Pädagogischen Hochschulen. Mit der Kinder- und Jugendliteratur widmet sich der interdisziplinäre Studientag einem Thema, das wie kaum ein zweites dazu einlädt, literaturwissenschaftliche, fachdidaktische und unterrichtspraktische Aspekte in einer ganzheitlichen und sprachübergreifenden Perspektive zu behandeln.
Kinder- und jugendliterarische Texte haben seit jeher ihren Platz in den Literaturen der Romania – man denke nur an internationale Klassiker wie Pinocchio, Mafalda, Astérix und Le Petit Prince – und sind auch in der gegenwärtigen literarischen Produktion von großer Bedeutung. Diese Bedeutung in den Ursprungsländern spiegelt sich in der Unterrichtspraxis der romanischen Schulsprachen wider, wo neben literarischen Klassikern verstärkt zeitgenössische Lektüren aus dem Bereich der Kinder- und Jugendliteratur eingesetzt werden. Obwohl die Thematik demnach hohe schulische Relevanz besitzt und der Stellenwert der Arbeit mit literarischen Ganzschriften in Baden-Württemberg durch den Bildungsplan von 2016 noch einmal deutlich gestärkt wurde, fehlt es bislang an Versuchen, die vielfältigen Aspekte der Thematik zusammenzuführen. Wir hoffen, mit unserem Programm einen substantiellen Beitrag zur Diskussion der romanischen Kinder- und Jugendliteratur und ihrer Didaktik leisten und dabei in einen offenen Austausch mit Ihnen treten zu können.
Am Donnerstag, den 14.11.2019, startet um 19:30 Uhr im Centre Culturel Français Freiburg die Auftaktveranstaltung: Lecture-rencontre mit Bernard Friot (Kinder- und Jugendbuchautor), Eva Dähne (Klett) und Uta Grasse (Lehrerin und Literaturdidaktikerin). Moderiert wird die Runde von Dr. Jakob Willis (Pädagogische Hochschule Freiburg).
Am Freitag, den 15.11.2019, stellen sich nach der Einführung in den Tag um 8:30 Uhr Prof. Dr. Olivier Mentz und Dr. Jakob Willis (Pädagogische Hochschule Freiburg) einem Dialog zwischen romanistischer Fachdidaktik und Literaturwissenschaft zum Thema „Kinder- und Jugendliteratur – warum überhaupt?“
In verschiedenen Panels am Vor- und Nachmittag haben die Teilnehmenden Gelegenheit, gezielt in das Thema einzusteigen. Panel 1 und 2 bieten am Vormittag jeweils halbstündige Impulse: Während im Panel 1: „Literaturwissenschaft“ Dr. Hartmut Nonnenmacher (Universität Freiburg) „deutsch-französische Fremd- und Selbstbilder bei Karl May und Jules Verne“ vorstellt, und Dr. Melanie Koch-Fröhlich (Universität Freiburg) im Anschluss „Alice Zeniters L‘Art de perdre (Prix Goncourt des lycéens 2017) Transgenerationelle Bilder des Algerienkriegs“ thematisiert, können sich Teilnehmer*innen im Panel 2 „Fachdidaktik“ bei Dr. Ariane Wild (Regierungspräsidium Freiburg) zu „Barro de Medellín – ein Jugendroman zur Förderung der Text- und Medienkompetenz im dritten Lernjahr Spanisch“ Anregungen holen und bei Jun.-Prof. Dr. Katja Zaki (Pädagogische Hochschule Freiburg) Wissenswertes zum Thema „Kohärentes lesen (lehren)? Textkompetenz und Kohärenzbildung im Fremdsprachenunterricht“ erfahren.
Nach einer Kaffeepause geht es im Panel 1 weiter mit Dr. Eva Erdmann (Universität Freiburg) und dem Thema „Georges-Arthur Goldschmidt ou l’esprit de solitude. Porträt des Künstlers als Waise“, gefolgt von Tobias Scheffel (Literarischer Übersetzer) mit „echt absolut – Literarisches Übersetzen mit Jugendlichen“. Im Panel 2 stellt Dr. Jakob Willis (Pädagogische Hochschule Freiburg) „Möglichkeiten und Grenzen des autobiographischen Erzählens im Französisch- und Spanischunterricht“ vor, um danach Magali Hack (Deutsch-Französisches-Gymnasium Freiburg) und dem Thema „Autobiographisches Schreiben im bilingualen Französischunterricht“ Raum zu geben.
Nach der Mittagspause haben die Teilnehmer*innen Gelegenheit, einstündige unterrichtspraktische Workshops zu besuchen: Susanne Teutsch (Regierungspräsidium Freiburg) bietet einen Workshop zu „Jaime Corpas, Amigos virtuales: Das didaktische Potential einer Lektüre im Anfangsunterricht“. Nathalie Soula-Wassenberg, (Seminar für die Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Freiburg) lädt ein zu „Pas didactisé, et alors ? – Keine Angst vor nicht didaktisierten Erstlektüren“ und Gabriele Lämmle & Dr. Philipp Rehage (Seminar für die Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Freiburg) thematisieren „Die Herausforderung starker Heterogenität im Französischunterricht – ein mehrgleisiges Literaturprojekt als eine mögliche Antwort“. Den Bogen zum Beginn des Fachtags am Freitagabend spannt dann wiederum Bernard Friot (Kinder- und Jugendbuchautor) mit dem Workshop „Lire/écrire la poésie en cours de FLE“.
Das Organisationsteam um Prof. Dr. Isabelle Mordellet-Roggenbuck, Dr. Markus Raith, Dr. Chrystèle Schielein und Dr. Jakob Willis freut sich auf einen regen Austausch und sagt:
Bienvenue à toutes et à tous! Benvenuti! ¡Bienvenidos!
Weitere Informationen
Adressat*innen: Studierende, Referendar*innen und Lehrende der Sekundarstufe I und II sowie Dozierende und Forscher*innen der Universitäten und Pädagogischen Hochschulen
Anmeldeschluss: Online-Anmeldeschluss ist Freitag, der 08.11.2019. Kurzentschlossene können sich am Veranstaltungstag vor Ort im Kleinen Auditorium (vor dem Raum 101) anmelden.