Jun.-Prof. Dr. Katja Scharenberg hat seit April 2016 die Professur für Inklusion mit dem Schwerpunkt Heterogenität an der Pädagogischen Hochschule Freiburg inne und leitet gemeinsam mit Jun.-Prof. Dr. Andreas Köpfer die Forschungsgruppe Inklusion (FINK). In unseren 10 Fragen erfahren Sie mehr über sie und ihre Verbindung zu FACE.
Nach dem Studium der Soziologie an der Universität zu Köln und am University College London (UCL) promovierte Katja Scharenberg am Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund zu Leistungsheterogenität und Kompetenzentwicklung im Rahmen der Schulleistungsstudie KESS („Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern“). Nach ihrer Promotion arbeitete sie als Senior Researcher an den Universitäten Basel und Bern und forschte dort zu Bildungsverläufen und Übergängen vom Jugend- ins Erwachsenenalter. 2015 wurde sie zunächst auf eine Juniorprofessur für Soziologie an die Pädagogische Hochschule Weingarten berufen, bevor sie ihre aktuelle Juniorprofessur mit Tenure Track an der Pädagogischen Hochschule Freiburg am Institut für Soziologie antrat.
Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Inklusion und Heterogenität, soziale Partizipation und Peerbeziehungen in inklusiven Schulklassen, Einstellungen und Überzeugungen von Studierenden und Lehrkräften zur schulischen Inklusion sowie differenzielle Lern- und Entwicklungsmilieus im schulischen Kontext. Hierzu leitet sie verschiedene Drittmittelprojekte und arbeitet dazu vor allem mit empirisch-quantitativen Forschungszugängen.
1. Was verbinden Sie persönlich mit FACE? Was ist Ihre Motivation?
Für mich steht FACE für eine fach- und hochschulübergreifende Zusammenarbeit zur Weiterentwicklung der Lehramtsausbildung. Mir ist es ein besonderes Anliegen, angehende Lehrkräfte möglichst gut auf ihre anspruchs- und verantwortungsvolle Tätigkeit vorzubereiten.
2. Warum sollte man Lehramt in Freiburg studieren?
Der Hochschulstandort Freiburg bietet eine Vielzahl an Fächerkombinationen für unterschiedliche Lehramtstypen und ein breites Lehrangebot. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Schulen in der Bildungsregion Freiburg wird ein besonders enger Theorie-Praxis-Bezug hergestellt, der den Studierenden wichtige Impulse zur Professionalisierung für ihre spätere berufliche Tätigkeit geben kann.
3. Was würden Sie Lehramtsstudierenden zu Beginn ihres Studiums raten?
Neugierig und offen zu sein für neue Erfahrungen und Begegnungen, Dinge zu hinterfragen, sich aktiv an der Gestaltung des Lernorts Hochschule einzubringen, die vielfältigen Zusatzangebote an den Hochschulen zu nutzen, um sich noch besser für die Anforderungen des Lehrberufs zu wappnen, und natürlich auch das studentische Leben in Freiburg zu erkunden.
4. Welche Erfahrungen bzw. welches Erlebnis aus Ihrer Schulzeit war / waren prägend für Sie?
Für mich hatte meine Grundschullehrerin mit ihrer offenen und positiven Art eine besondere Bedeutung. Ich bin in der Grundschule und auch danach immer gerne zur Schule gegangen. Die Freude am Lernen war sicherlich sehr prägend.
5. Was war Ihr letztes „Lernerlebnis“ (beruflich oder privat)?
Sehr eindrucksvoll war ein Erlebnis bei einer Datenerhebung im Rahmen eines Forschungsprojekts, bei der ich an einer Schule zwei inklusive Klassen untersucht habe. Zuerst habe ich in einer Klasse eine sehr gelungene Zusammenarbeit zwischen einer Lehrerin und einem Sonderpädagogen erlebt, die beide begeistert über die Möglichkeiten der Inklusion berichteten. In der anderen Klasse war es für mich dann sehr überraschend, mit einer Lehrkraft zu sprechen, die sich sehr nachteilig über das Inklusionskonzept äußerte. Mir ist dadurch noch mal deutlich geworden, wie unterschiedlich man die Anforderungen, die sich in inklusiven Klassen stellen, wahrnehmen kann.
6. Welche Lektüre hat Sie besonders beeindruckt?
Mich hat kürzlich eine Bachelorarbeit beeindruckt, die das Phänomen, Beziehungen zu Personen mit ähnlichen Eigenschaften zu bevorzugen, gleich für unterschiedliche Heterogenitätsaspekte empirisch untersucht und mit Blick auf Freundschaftswahlen in inklusiven Klassen bestätigt hat.
7. Worauf könnten Sie niemals verzichten?
Reisen und Neues zu entdecken.
8. Mit wem würden Sie gerne einen Tag im Leben tauschen, und warum?
Niemand bestimmtes – vielleicht mit einer Person, die zu einer anderen Zeit gelebt hat.
9. Was ist Ihr Lieblingsort in Freiburg?
Das Jesuitenschloss am Schönberg. Es liegt zwar etwas außerhalb von Freiburg, aber von dort aus hat man eine phantastische Aussicht über Freiburg, den Kaiserstuhl und Teile des Schwarzwalds bis hinüber zu den Vogesen.
10. Was ist Ihr persönliches Motto?
Habe Freude an dem, was du tust. Und: Eat dessert first!
Weitere Informationen
Website von Jun.-Prof. Dr. Katja Scharenberg
FACE-Website “Forschungsgruppe Inklusion” (FINK)
FACE-Webseite “Inklusion in der Lehre”