Jahrestagung “Mathe für alle”

„So sollte Unterricht sein: Man lernt etwas und hat auch noch Spaß dabei.“

“Der Austausch über die Schularten hinweg war sehr interessant.”

“Sehr gut gefallen haben mir die guten Fachvorträge verbunden mit der eigenen Arbeit am Thema.”

“Vielen Dank für das Material.”

 

Am 05.10.2017 fand die Jahrestagung „Mathe für alle“ mit dem Fokus auf Übergänge statt, um die Kohärenz zwischen den Schularten und Schulstufen zu stärken. Die Veranstaltung richtete sich an Mathematiklehrkräfte aller Schularten, die durch einen Hauptvortrag und zwei Workshopangebote über Theorie und Praxisbezüge neue Impulse für ihre Unterrichtspraxis erwerben konnten. Die Schwerpunktsetzung durch das Institut für Mathematische Bildung (IMBF) der Pädagogischen Hochschule entwickelte sich aus der Kooperation mit dem Freiburg Advanced Center of Education, um den Dialog über Übergänge mit den Lehrkräften zu suchen.

Prof. Dr. Lisa Hefendehl-Hebeker (Universität Duisburg-Essen)

Für den Hauptvortrag konnte Prof. Dr. Lisa Hefendehl-Hebeker (Universität Duisburg-Essen) gewonnen werden. Die Referentin konnte die Perspektiven auf Theorie und Praxis aufgrund ihrer Biographie gut miteinander verbinden, da sie sowohl Lehrerin als auch promovierte Mathematikerin ist. Unter dem Titel „Arithmetisches Denken – Grundlage für die gesamte Schullaufbahn“ stellte sie anschaulich heraus, welche Rolle ein flexibler Umgang mit dem Zahlensystem spielt. Arithmetisches Denken umfasst eben gerade nicht das bloße Rechnen und Anwenden von starren Schemata, sondern bezieht sich auf das Erfassen von Beziehungen, Mustern und Strukturen im Bereich der Zahlen. Ein Struktursinn und Zahlensinn wird somit schon in der Grundschule vermittelt und legt den Grundstein für einen flexiblen Umgang mit den weiteren Zahlenbereichen und der Algebra (bspw. mit Termen und Gleichungen) in höheren Klassenstufen. An praktischen Bespielen wurde aufgezeigt, wie im Unterricht ein solcher Zahlensinn sukzessive anhand von verschiedenen Denkwegen aufgebaut werden kann. Es wurde deutlich, dass „Rationalität und Kreativität in der Mathematik verträglich zusammenwirken.“

 

Im Anschluss wurde am Vormittag und am Nachmittag je ein eineinhalbstündiger Workshop angeboten, in dem sich die rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu verschiedenen mathematikdidaktischen Themen vertiefen konnten. Die Workshops wurden sowohl von den Institutsmitgliedern des IMBF als auch von Vertretern der Staatlichen Seminare für Didaktik und Lehrerbildung (Grundschule, Sonderschule, Gymnasium und Berufl. Gymnasium) Freiburg, Offenburg und Lörrach und weiteren Institutionen (Fachberaterinnen und Fachberater) ausgerichtet, die jeweils ihre spezifische Expertise einbringen konnten. Hierbei wurden die Inputphasen gekonnt mit Beispielen aus der Praxis kombiniert, sodass die eigene unterrichtliche Praxis reflektiert werden konnte und bspw. an Aufgabenstellungen für den Unterricht gearbeitet wurde. Zumeist wurde so der Transfer in die Schule bereits innerhalb der Workshops geleistet.

Im Abschlussvortrag lieferte Prof. Dr. Timo Leuders „Ein mathematisch-didaktisches Überraschungs-Ei zum Staunen und Mitnehmen“. Er präsentierte das Vier-Farben-Problem aus der diskreten Mathematik. Dabei geht es darum zu zeigen, dass zum Färben einer beliebigen Karte vier Farben ausreichen, um aneinandergrenzende Gebiete unterschiedlich zu färben. Anschaulich erläuterte er, wie die Lehrkräfte mit ihren Schülerinnen und Schülern einen Zugang zu dieser Problemstellung entwickeln können, die nicht Teil des Lehrplans, aber durchaus dazu geeignet ist, die „Faszination Mathematik“ zu vermitteln.

Durch die gelungene Kombination aus Impulsvortrag und Workshops konnten die interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer die vermittelten fundierten wissenschaftlichen Erkenntnisse direkt in Verbindung mit der unterrichtlichen Praxis bringen.

Ulrike Dreher

 

Informationsmaterial:

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